Bei den Tagesthemen vom 29.8.2020 um 23:15 Uhr wird bei Minute/Sekunde 3:34 die untere Aufnahme gezeigt, mit den Worten, dass dies eher nach den mehreren Zehntausend (Angabe der Polizei) aussähe als nach der von Teilnehmern genannten Million.
Zweierlei fällt auf:
Zum einen unterschlägt die Aufnahme bei den Tagesthemen die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor komplett. Diese läuft links aus dem Bild und macht aber aufgrund ihrer Länge und Breite insgesamt den größten Teil der Fläche aus (siehe Foto oben). Der Fläche nur einer von mehreren parallel betriebenen Veranstaltungsorten übrigens, auch davon kein Wort an dieser Stelle bei den Tagesthemen. Den weitaus größten Teil der Veranstaltung sieht man also nicht! Ins Zentrum der Aufnahme (untere Bildmitte, aus Sicht des Betrachters also vorne) hat man durch diese Wahl der Perspektive zugleich und sicherlich nicht zufällig jene Fläche gerückt, die aufgrund der mangelnden Sichtverbindung zur Bühne am leersten ist.
Zum anderen macht es stark den Eindruck – obwohl man die beiden Aufnahmen ja durch die unterschiedlichen Aufnahmeorte und Winkel nicht wirklich gut miteinander vergleichen kann – dass die Tagesthemen nicht jenen Zeitpunkt zeigen, an dem es am vollsten war. Auf dem oberen Foto sieht es so aus, als ob die Menschen deutlich enger stehen. Wie gesagt ist das durch die unterschiedlichen Winkel und die schlechte Qualität insbesondere der oberen Aufnahme nicht ganz gesichert festzustellen, es scheint uns aber so. Es ist bei den Aufnahmen der Tagesthemen deutlich sonniger als auf der oberen Aufnahme. Vermutlich wurde sie früher am Tag aufgenommen. Dies gilt es anhand von Wetterverlauf/Sonnenstand/Schatten etc. noch genau zu untersuchen.
Damit möchten wir keineswegs behaupten, es seien eine Million oder mehr Teilnehmer gewesen. Das uns bisher vorliegende Bildmaterial gibt das unserer Meinung nach (leider!) nicht annähernd her. Man darf sich da nicht von seinen Wünschen leiten lassen, sondern muss sich mal die Mühe machen einzelne Bereiche abzuzählen (10´er Blöcke, dann 100´ter, dann 1000´er etc.) und dann (perspektivisch korrigiert) hochzurechnen. Das ist sehr ungenau, gibt aber dennoch recht gute Hinweise auf die Größenordnung. Wer das tut, bemerkt, dass auch sehr groß wirkende Menschenmengen nicht so leicht an Hunderttausend oder gar das Zehnfache herankommen. Zumal bei diesen recht großen durchschnittlichen Abständen, die ja auch gefordert waren. Bei der Loveparade früher, da standen die Menschen auf Tuchfühlung. Das sah VÖLLIG anders aus. Kopf an Kopf. … Wir würden uns freuen, wenn wir uns täuschen und noch Aufnahmen auftauchen, die auf größere Zahlen schließen lassen. Derzeit gehen wir von insgesamt (alle Veranstaltungsorte zusammen) maximal Zwei- oder Dreihunderttausend aus.
Das war die größte Demo der BRD, ohne Frage, aber es hätte gerne noch viel mehr sein sollen und eigentlich auch müssen. Da müssen sich alle an die Nase fassen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht dabei waren. Da müssen wir alle auch sehr selbstkritisch sein! Bekommen wir DIESE Dynamik nochmal hin? Werden zukünftige Demos nicht mit recht großer Wahrscheinlichkeit unter Verweis auf die Auflagenverstöße der beiden Vorgängerdemos gerichtsfest verboten? … Jedenfalls MÜSSEN wir es WIEDER versuchen und dürfen nicht aufgeben! Wir müssen SO VIELE werden, dass jede mainstreamige Teilhnehmerzahlangabe unter “mehrere Hunderttausend” von vornherein lächerlich wirkt, weil man es einfach auf jedem Foto deutlich sehen kann, dass es viel mehr sind als “einige Zehntausend” – wie bei der Loveparade damals jedes Jahr.
Wir haben eine gute Schlacht geführt, aber der Krieg ist noch nicht gewonnen. Es muss jetzt übergangslos weitergehen!